Google Pixel 6 und 6 Pro ab 28. Oktober erhältlich
Das kann Google Tensor tun
Nach der ersten Vorstellung hat Google nun endlich das Pixel 6 und das Pixel 6 Pro offiziell vorgestellt. Beide Telefone werden am 28. Oktober zu einem Verkaufspreis von 599 $ bzw. 899 $ in die Läden kommen, allerdings nur in 9 verschiedenen Ländern.
Australien, Kanada, Deutschland, Irland, Frankreich, Japan, Taiwan, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten. Dort kommen das Google Pixel 6 und Pixel 6 Pro offiziell auf den Markt. Bewohner anderer Länder sind auf den Import angewiesen oder müssen einen Versanddienst nutzen.

Die beiden neuen Pixel-Phones wurden bereits angekündigt, aber es fehlten noch einige Details. Diese hat Google nun nachgereicht, vor allem über den eigenen Prozessor: Tensor. Vieles darüber war übrigens schon durchgesickert, so dass es nicht viele Überraschungen gab.
Maschinelles Lernen
Google arbeitet gerne und viel mit maschinellem Lernen. Es hilft dabei, natürlichere und bessere Antworten in seiner Suchmaschine zu erhalten, aber Google wendet es auch bei der Spracherkennung und Bildverarbeitung an. Bisher ist es Google nicht gelungen, das volle Potenzial des maschinellen Lernens aus den Chips von Qualcomm herauszuholen. Die Snapdragon-Chips sind sehr gut darin, kurze Leistungsspitzen zu liefern, aber nicht die vielen Milliarden Berechnungen, die für maschinelles Lernen benötigt werden. Umso mehr ein Grund für Google, einen eigenen Chip zu entwickeln.

Google Tensor
Googles Tensor-CPU besteht aus 8 Kernen: 2 High-Performance-Kerne, 2 Mid-Cores und 4 High-Efficiency-Kerne. Die GPU hat 20 Kerne und es gibt auch einen ISP (Image Signal Processor), einen Context Hub für die Stromversorgung des Always-On-Displays und einen Titan M2 Sicherheitschip. Am wichtigsten ist aber vielleicht die TPU, in der die Machine Learning Engine untergebracht ist. Die Leistung dieser Engine lässt sich mit herkömmlichen Benchmarks nur schlecht messen, weshalb Google davor warnt, sich ausschließlich auf sie zu verlassen. Dennoch gibt Google an, dass der Tensor eine um 80 % höhere CPU-Leistung als sein Vorgänger und eine um 370 % schnellere GPU bietet.

HDRnet auf Tensor
Es stellt sich die Frage, wofür das alles genutzt wird? Die Google Pixel-Telefone waren schon immer sehr gut im Fotografieren, dank Computational Photography. Ein Algorithmus, mit dem sich mit alltäglicher Kamerahardware sehr beeindruckende Fotos schießen lassen. Das Pixel 6 und 6 Pro können das dank der erhöhten Leistung nun auch bei Videos. HDRnet auf Tensor liefert 4K bei 60FPS. Während des Filmens wird das Bild von mehreren Kameras auf dem Gerät analysiert und zu einem Video mit noch nie dagewesener Farbe und Schärfe verarbeitet.

Magic Eraser
Eine weitere Anwendung, die jetzt möglich ist, ist Magic Eraser. Mit ihm lassen sich Objekte aus Fotos entfernen. Das Pixel 6 gibt bereits Vorschläge, wenn zum Beispiel jemand im Hintergrund steht. Sie können aber auch beliebige Dinge entfernen, indem Sie einfach einen Kreis darum ziehen. Magic Eraser funktioniert auch mit Fotos, die Sie zuvor aufgenommen haben. Damit gehört Photobombing der Vergangenheit an.

Gesicht entschärfen
Dank Machine Learning weiß das Pixel 6 auch sofort, was ein Gesicht ist und was nicht. Das macht eine Funktion wie Face Unblur möglich. Noch bevor man ein Bild aufnimmt, weiß das Pixel, dass sich eine Person im Bild befindet. Während der Aufnahme macht die nicht aktive Kamera auch ein Bild mit einer sehr schnellen Verschlusszeit. Wenn das resultierende Bild ein unscharfes Gesicht zeigt, werden die Informationen der zweiten Kamera verwendet, um das Gesicht zu schärfen.

Bewegungsmodus
Manchmal möchte man einfach ein unscharfes Foto, zum Beispiel für einen dramatischen Effekt. Mit dem Bewegungsmodus erkennt das Pixel 6, dass man ein Action-Foto machen möchte, zum Beispiel wenn man einen Radfahrer fotografiert. Das Pixel verleiht dann den sich bewegenden Teilen, in diesem Fall dem Hintergrund und den Rädern, einen Bewegungsunschärfe-Effekt. Neben Vorschlägen von Google selbst kann man auch auf den Teil klicken, den man unscharf haben möchte. Das Ergebnis ist ein kreatives Bild, das bisher nur mit teurer Ausrüstung oder großem Zubehör möglich war.


Echtton
Unsere Handys machen bessere Bilder, aber nicht alle für alle. Vor allem Menschen mit einem dunkleren Hautton. Wenn sie sich vor einem weißen Hintergrund fotografieren, sieht das Endergebnis oft verwaschen aus, mit geringem Kontrast und unnatürlichen Hauttönen. Um etwas dagegen zu tun, hat Google viele Fotografen um ihre Meinung gebeten und diese in seinen Algorithmus einfließen lassen, woraus Real Tone entstand.

Als Ergebnis erkennt der Pixel 6 Gesichter von Farbigen besser mit einem nuancierteren automatischen Weißabgleich und einer verbesserten automatischen Belichtung. Laut Google macht dies das Pixel 6 zur umfassendsten Kamera auf dem Markt.
Live Translate
Ein weiterer Bereich, in dem Machine Learning ins Spiel kommt, ist die Spracherkennung. Das Pixel 6 und 6 Pro verfügen über Voice Typing, das noch schneller ist und den Kontext besser versteht. Damit ist es auch möglich, in Echtzeit zu übersetzen. Dank Live Translate kann man sich auch in Ländern verständlich machen, in denen man die Sprache nicht spricht. Die neuen Pixels können auch Bilder übersetzen. Richten Sie die Kamera auf ein Straßenschild mit einer fremden Sprache und die Wörter werden vor Ihren Augen übersetzt.

Mit der verbesserten und schnelleren Spracherkennung kann das Pixel auch beim Telefonieren helfen. So kann zum Beispiel ein Telefonanruf aufgeschrieben werden, damit man ihn später nachlesen kann. Dies ist aber auch für ein automatisches Menü nützlich, in dem die Optionen als anklickbare Schaltflächen erscheinen. So müssen Sie sich nicht alle Menüoptionen merken.

Und wenn man in der Warteschleife hängt, kann man das Pixel einfach hinlegen und es die Hintergrundmusik hören lassen. Wenn auf der anderen Seite tatsächlich jemand kommt, wirst du automatisch benachrichtigt. Im Moment scheinen diese Funktionen exklusiv für die neuen Pixel-Handys zu sein.
Pixel 6 verfügbar
Das Google Pixel 6 und Google Pixel 6 Pro werden ab dem 28. Oktober erhältlich sein, können aber bereits jetzt vorbestellt werden. Beide Telefone erhalten 5 Jahre lang Sicherheitsupdates und bekommen diverses Zubehör wie den neuen Pixel Stand mit aktiver Kühlung für kabelloses Schnellladen mit 23 Watt. Das Pixel 6 ist in den Farben Sorta Seafoam, Kinda Coral und Stormy Black erhältlich. Das Pixel 6 Pro bekommt die Farben Sorta Sunny, Cloudy White und Stormy Black. Bei der Speicherkapazität kann man zwischen 128 oder 256 GB wählen, beim 6 Pro gibt es eine zusätzliche Option von 512 GB.